Call for Papers 

Die Funktionale Pragmatik untersucht sprachliches Handeln in institutionellen und außerinstitutionellen gesellschaftlichen Zusammenhängen in ihrer ganzen Komplexität. Dazu werden nicht nur sprecherseitige, sondern auch hörerseitige aktionale, interaktionale und mentale Handlungen analysiert, besonders auch sprachlich-mentale Wissensprozessierungen.

Durch Sprache können Menschen nicht nur handelnd in bestehende oder erfahrene bzw. gewusste Wirklichkeit kommunikativ eingreifen, sondern sie können sie zudem prospektiv einschätzen und – ja auch mittels Vorstellung, Phantasie – kreativ verarbeiten und (etwa bis hin zur Utopie) kritisch umgestalten. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit Kunstproduktionen.

Die 16. Internationale Tagung zur Funktionalen Pragmatik soll sich vornehmlich Formen und Funktionen sprachlichen Handelns im sogenannten Kultursektor der Gesellschaften widmen. Wir laden Sie herzlich zu Vorschlägen für eine aktive Teilnahme ein und freuen uns auf Beiträge, die u.a. den folgenden Fragen nachgehen könnten:

• Welche Formen und Funktionen charakterisieren das sprachliche Handeln im Zusammenhang ästhetischer Kulturprodukte, d.h. in sprachlichen Kunstwerken selbst, etwa in den Bereichen Musik, Theater, Kino, Literatur und bildender Kunst?

• Welche digitalen Formate und (Analyse-)Instrumente eignen sich für die Untersuchung sprachlichen Handelns in kulturellen Institutionen, wenn man die künstliche Intelligenz einbezieht?

• Wie können analytische, produktive und rezeptive sprachliche Handlungsqualifikationen im Bereich “Sprache und Kunst“ funktional-pragmatisch sinnvoll didaktisch vermittelt und gefördert werden, beispielsweise in mehrsprachig grundierten Lehr-Lern-Diskursen?

• Welche Erkenntnisse und Desiderate liegen zum sprachlichen Handeln von Kulturschaffenden und Kulturvermittelnden mit thematischem Bezug auf Kunstwerke vor? (Zu den hier interessierenden Anwendungsbereichen zählen u.a. Kunst- und Museumskommunikation und damit zusammenhängende Berufsbilder)

• Welchen Beitrag können sprach- und kulturvergleichende Studien zur Untersuchung ästhetischer Kommunikation leisten?